(Quelle: Kauer/DJV)

Pilzsaison beginnt früh

25. August 2023 (DJV) Berlin

Steinpilz, Marone, Pfifferling: Niederschläge und Wärme lassen jetzt Speisepilze wachsen. Der DJV gibt Tipps für wildtierfreundliches Sammeln und Zubereitung mit Wild. Rezepte gibt es auf wild-auf-wild.de.

DJV gibt Tipps für ein wildtierfreundliches Pilzesammeln.
DJV gibt Tipps für ein wildtierfreundliches Pilzesammeln. (Quelle: Kaufmann/DJV)

Niederschläge der vergangenen Tage lassen vielerorts die begehrten Speisepilze früher als gewöhnlich sprießen. Sie lassen sie sich gut mit heimischem Wildbret kombinieren. Der Deutsche Jagdverband (DJV) gibt Sammeltipps. Pilze brauchen vor allem Licht, Feuchtigkeit und wachsen im Lebensraum zahlreicher Wildtiere. Deshalb: Dickichte und Gebüsche meiden, dort ist sozusagen das wilde Wohnzimmer. Wer sich in der Natur rücksichtsvoll bewegt, unterlässt zudem die Pilzsuche in der Dämmerung oder nachts  den Tieren zuliebe.

Röhrlinge für Anfänger

In Mitteleuropa gibt es mehrere hundert essbare Arten. Röhrlinge wie Steinpilz sind besonders beliebt, da nur wenige Arten giftig sind und Anfänger die Merkmale besonders leicht erlernen können. Allerdings sollten nur einwandfreie Exemplare in den Korb, da verdorbene Pilze zu einer sekundären Pilzvergiftung führen können. Lamellenpilze bieten ein sehr breites Farb- und Geschmacksspektrum. Da diese teils tödlich giftige Doppelgänger haben: Bitte nur bekannte Pilze sammeln. Pilzkontrollstellen und geführte Exkursionen helfen bei der korrekten Bestimmung.

Herausdrehen oder abschneiden: beides geht

Beim Pilze sammeln ist es wichtig, das unterirdische unscheinbare Myzel-Geflecht  den eigentlichen Pilz  zu schützen. Eine Schaufel zur Ernte ist deshalb tabu. Stattdessen können die essbaren Fruchtkörper am Stilansatz abgeschnitten oder vorsichtig herausgedreht werden. Letzteres empfiehlt sich besonders, wenn der Pilz einem Sachverständigen vorgelegt werden soll. Die Stielbasis ist bei vielen Arten ein wichtiges Bestimmungsmerkmal.

Stoffbeutel statt Plastiktüte

Pilze sollten in einem luftigen Korb oder Stoffbeutel transportiert und bereits im Wald vom gröbsten Schmutz befreit werden. In Plastiktüten verderben Pilze besonders schnell, da sich Schimmelsporen durch die Feuchtigkeit rasch vermehren.  Pilze stehen übrigens unter Artenschutz. Deshalb ist es nur erlaubt, kleine Mengen für den Eigenbedarf zu sammeln. 

Wild und Pilze passen gut zusammen

Pilze eignen sich hervorragend als Beilage zu Wildgerichten aber auch als pures, vegetarisches Pfannengericht. Getrocknet lässt sich ein würziges Pilzpulver herstellen, perfekt zum Verfeinern von Soßen und Suppen. Weitere raffinierte Ideen zum Nachkochen gibt es im Internet unter wild-auf-wild.de und in der Broschüre Wilde Festtagsküche.

Einen kostenfreien Audiobeitrag zum Thema Pilze sammeln gibt es hier: https://www.presseportal.de/pm/54673/5321425

  • Den Wildtieren zuliebe: Naturschutzgebiete, Ruhezonen und Dickichte sind tabu, ebenso Ausflüge in der Dämmerung und nachts.
  • Achtung Schadstoffe: Pilze an stark befahrenen Straßen oder Industrieanlagen stehen lassen.
  • Schimmelgefahr: Pilze nicht in Plastikbehältern oder -tüten transportieren - lieber luftige Körbe nutzen.
  • Röhrlinge wie Marone oder Steinpilz sind gut für Einsteiger geeignet. Wichtig: Nur gute Qualität findet den Weg in den Korb.
  • Ganz schön giftig: essbare Lamellenpilze haben manchmal ungenießbare Doppelgänger.
  • Nur abdrehen oder abschneiden: Das Myzel im Boden darf nicht beschädigt werden.
  • Bürste oder feuchtes Tuch sind gute Pilzreiniger.
  • Keine Raffgier: Nur für den Eigenbedarf sammeln.
  • Sicherheit geht vor: Anerkannte Pilzsachverständige gibt es im Internet: http://www.dgfm-ev.de.
  • Waldpilze sind die perfekten Begleiter für Wildbret: Rezepte gibt es unter http://www.wild-auf-wild.de.